Die Gemeinde Rondeshagen
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Brücken-Neubau in Berkenthin
 
 
 

Neue Berkenthiner Brücke (Planungsskizze)

 

Seit der feierlichen Eröffnung des Elbe-Lübeck-Kanals im Jahre 1900 überspannt die bisherige Kanalbrücke die Berkenthiner Schleuse und verbindet die Ortsteile Groß- und Klein-Berkenthin. Der Zahn der Zeit hat an der Brücke ordentlich genagt. Mit einer Traglast von derzeit nur noch 16 Tonnen ist sie für den Schwerlastverkehr auf der Bundesstraße schon lange nicht mehr ausreichend. Nach eineinhalb Jahrzehnten Wartezeit erhalten die Berkenthiner eine neue Brücke über den Kanal, die 2010 endgültig fertig gestellt wird. Die Kosten werden sich auf ca 7 Mio. Euro belaufen, inklusive der Abrisskosten für eine kanalnahes Wohnhaus und das alte Schleusenwärterhaus. Auch das Häuschen zur technischen Steuerung der Schleuse wurde bereits erneuert.

 
 
 
Die alte Brücke aus dem Jahr 1900 , 4 Meter breit - 16 Tonnen Traglast
 

Der Brückenneubau wird zweispurig. Er erhält einen sicheren Rad- und  Fußgängerüberweg auf der nördlichen, einen Gehweg auf der südlichen Seite. Diese Brücke wird höher als die alte sein, mehr als 5 Meter über dem Kanal, damit in Zukunft die neuen Containerschiffe darunter durchfahren können.

Die neue Brücke wird nördlich neben der bestehenden für 7 Mio. Euro errichtet. Während der Bauphase wird die alte Brücke weiterhin für den Verkehr genutzt. Für dieses Projekt werden auf der Groß-Berkenthiner Seite das alte Schleusenwärterhaus und auf der Klein-Berkenthiner das Wohnhaus neben dem Kaufhaus Brüggemann abgerissen. Die neue Bundesstrasse muss ein wenig in Richtung Norden verschwenkt werden. Der Bau von je einem Regenrückhaltebecken ist auf beiden Seiten des Kanals erforderlich. Bauherr ist die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein. Original-Quellentext

Berkenthin: Deutschlands erste Brücke mit Erdwärmeheizung (Artikel von Januar 09)

Heute starten die Bauarbeiten für eine neue Straßenbrücke über den Elbe-Lübeck-Kanal im Zuge der B 208 in der Ortslage Berkenthin (Kreis Herzogtum Lauenburg). Das Besondere: Sie wird mit einer Art Fußbodenheizung ausgestattet, die mit Hilfe von Geothermie Wärme aus dem Boden holt und die Brücke im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt eisfrei halten soll. Im Sommer soll in Umkehrung des Prinzips überschüssige Wärme abgeleitet werden, um so den Fahrbahnbelag zu schonen und dessen Lebensdauer zu verlängern. Möglich wird dies im Rahmen eines Pilotvorhabens. Verkehrsminister Dr. Werner Marnette sagte dazu am 9. Januar in Kiel: „Geothermie im Straßenbau einzusetzen ist ein innovativer Gedanke. Wir testen dies gerne für den Bund hier in Schleswig-Holstein.“ Bisher gab es derartige Anlagen z. B. nur in Skandinavien oder den USA. Das Schweizer Pilotprojekt SERSO demonstrierte bereits ab Mitte der 90er Jahre durch Entschärfung eines Unfallschwerpunktes an einer Hangbrücke am Thuner See die technische Machbarkeit solcher Systeme. Die einzige vergleichbare deutsche Anlage dieser Art ist die Bahnsteigheizung des Haltepunkts im Bad Lauterberger Stadtteil Barbis. Bei der Deutschen Bahn gibt es Versuche mit dem Einsatz von geothermischer Heizung zur Eisfreihaltung bzw. Enteisung von Weichen.

Die Brücke in Berkenthin eignet sich nach Angaben des Verkehrsministeriums vor allem deshalb für den Test, weil sie neu gebaut wird. Die vorhandene, aus dem Jahre 1900 stammende Brücke hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und genügt in ihren Abmessungen sowohl den Anforderungen des Straßen- als auch des Schiffsverkehrs nicht mehr. Während die vorhandene Brücke lediglich einen Fahrstreifen mit vier Metern Breite und einen Notgehweg von einem Meter Breite aufweist, erhält die neue Brücke zwei Fahrstreifen mit insgesamt 6,50 Meter Breite, sowie einen kombinierten Geh- und Radweg mit 2,50 Meter und einen Gehweg mit 1,75 Meter Breite. Die Errichtung des neuen Bauwerkes erfolgt nördlich der vorhandenen Brücke. Hierzu wird die Bundesstraße auf ca. 300 Meter Länge entsprechend verlegt.

Bei dem neuen Bauwerk handelt es sich um eine Stahlverbund-Stabbogenbrücke mit aufgelösten, tief gegründeten Widerlagern. Die Stützweite beträgt 59 Meter und die Breite zwischen den Geländern 13,85 Meter. Damit sich das wesentlich größere Bauwerk harmonisch in das Ortbild einfügt, wird der Bogen bewusst flach gehalten. Die Widerlager werden ortstypisch verblendet. Um der künftigen Entwicklung des Elbe-Lübeck-Kanals Rechnung zu tragen, wurde die Brücke in Länge und Durchfahrtshöhe für eine mögliche Kanalerweiterung auf das Großgütermotorschiff mit zweilagiger Containerbeladung ausgelegt.

Die Verkehrsfreigabe der neuen Brücke ist für das zweite Quartal 2010 vorgesehen. Die Gesamtkosten von rund 7 Millionen Euro werden finanziert durch die Bundesstraßenbauverwaltung sowie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und die Gemeinde Berkenthin. Die Bauarbeiten erfolgen unter Federführung der Niederlassung Lübeck des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr.

   
 
Berkenthiner Brückenbau im November 2009 - zum LN-Artikel