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Die frühere Bäuerin auf dem Hof "Drögemühle" Hildegard Overbeck, geb. Franzen wurde 1930 in Freienhuben in der Nähe von Danzig auf einem Bauerhof geboren. 1945 flohen sie und ihre Mutter vor der anrückenden russischen Arme mit dem Schiff "Ubena" ins von Deutschen besetze Dänemark und kam nach der Kapitulation in ein Auffanglager in Frederikshavn. Der Vater blieb als Volkssturmmann vor Ort, flüchtete aber auch mit dem Schiff „Deutschland“ nach Warnemünde und schlug sich dann bis ins schleswig-holsteinische Kellinghusen durch und fand Arbeit auf einem Bauernhof. Die Familie kam über den Suchdienst des Roten Kreuz wieder zusammen. Auch die getrennt geflüchteten beiden Brüder trafen bald ein. Hildegard Franzen nahm eine Ausbildung als Hauswirtschaftslehrling auf und ging anschließend auf einem Hof in der Nähe in Stellung. Als im „Bauernblatt“ 1959 eine Stelle als Wirtschafterin in Rondeshagen angeboten wurde, machte sie sich per Bus auf den Weg. In Bliestorf war Endstation und sie gelangte zu Fuß über den Sandweg nach Rondeshagen. Den Bauern Heinz Overbeck hatte sie verpasst, denn der wartete in Berkenthin auf sie. Nach zwei Jahren wurde aus der Hauswirtschafterin Franzen die Bäuerin Hildegard Overbeck auf dem Hof „Drögemühle“. Bild : Heinz Overbeck mit seinem Pferdegespann auf dem Hof "Drögemühle" Dieser war seit 1927 im Besitz der Familie Overbeck und war unter dem Vorbesitzer Wilhelm Stübe auch ein (Wind)Mühlenbetrieb,Bäckerei und Krug.. Heinz` Overbecks Vater, Dietrich, hatte den Hof mit seinen 27 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche gekauft. Durch die Lage am Mühlenbach war hier ursprünglich eine Wassermühle, die aber 1848 ausgetrocknete (sie wurde trocken = "drög", die dann durch eine Windmühle ersetzt wurde, die ab jetzt als "Drögemühle" bezeichnet wurde. Als Hildegard 1959 eintraf, war die noch auf der Hofstelle existierende Windmühle (Drögemühle) bei einem schweren Sturm an den Flügeln massiv beschädigt (s. Bild oben) und begann zu verfallen. Sie wurde später abgerissen und durch eine Scheune ersetzt. Die unbefestigte Sandstraße Berkenthin – Rondeshagen verlief damals im unteren Bereich über die Hofstelle und war bei schlechtem Wetter für die Pferdefuhrwerke kaum zu befahren. Mehr als einmal blieben sie stecken. Hier soll in früheren Zeiten Wegezoll erhoben worden sein. Auch einen Krug hat es im 19./20. Jahrhundert auf dem Hof gegeben (Nach Frau Overbecks Meinung ist die Schankgenehmigung im Prinzip nicht erloschen). 1956 wurde die heutige Wegführung durch Abtragen des Hügels möglich, die allzu schmale (private) Brücke über den Mühlenbach verschwand. 1989 wurde der Hof an die Familie Brandt aus Buchholz verpachtet und die Overbecks wurden Altenteiler. 1995 verstarb Heinz Overbeck. Frau Overbeck lebt heute (2006) als Altenteilerin auf dem Hof.
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