Die Kringelhöge
2013
   
Jahresversammlung des Amtes der Stecknitzfahrer
 
"Die Kringelhöge ist die seit dem späten Mittelalter in der Hansestadt Lübeck veranstaltete Jahresversammlung des Amtes der Stecknitzfahrer. Die in der Gilde zusammengeschlossenen Schiffer transportierten ab 1398 gut 500 Jahre lang auf dem Stecknitzkanal Salz von Lüneburg nach Lübeck und trugen so zu Reichtum und Macht der Stadt bei. Das Fest der Stecknitzfahrer wird seit dem 14. Jahrhundert nach überliefertem Ritual bis heute jedes Jahr im Januar gefeiert, da früher die Stecknitz zur Winterszeit zugefroren war und der Schiffsverkehr weitgehend lahm gelegt war. Sie findet heutzutage im Saal der Handwerkskammer zu Lübeck statt - früher geschah dies im eigenen Haus des Amtes der Stecknitzfahrer in der Hartengrube 25.
   
 
 
 
Wann iss Einlass...?
um 10.00 Uhr
 
 
endlich sitzen
Wann kommt das Braunbier aus Lauenburg ?
 
 
da ist schon Bier drin, aber für die Zinnhumpen....
...besteht noch Trinkverbot
 
 
Serviette spezial

endlich, Durstbekämpfung kann beginnen

 
 
alle Plätze sind besetzt: 185 Leute an Bord
erste Gespräche
 
 
die Musik der Polizei ist auch schon im Einsatz
die Schaffer sortieren das Frühstück
 
 
und teilen es nummerngemäß aus
Jonny Fick hat "nur" noch den Oberbefehl
 
 
gebeugte Köpfe? Das Frühstück ist auf dem Tisch
wurde auch Zeit, bevor die ersten Hungerödeme auftreten
 
 
Wurst, Käse, Gurken
Mahlzeit Peter
 
 
Schenk man voll
Aua, Jonny naht mit der Strafkasse
 
 
Mein Schenk-Arm iss so lang wie die Stühf-Flagge
Die Kringelhöge-Kinners sind da
 
 
Ältermann Hartmut Haasekündigt sie an
Beifall am Vorstandstisch - links
 
 
gespannte Aufmerksamkeit auch rechts
die Lieder sind uns allen wohlbekannt
 
 
dat Schiet-Mikro will nich mehr
der lübsche Adler ist auch am Tisch
 
 
und die Kinners singen sooo schön
aus voller Brust
 
 
an de Eck steiht een Jung mit nem Tüdelband
Jonny mit Blumen für die Lehrerin
 
 
die Brezeln sind im Anmarsch
die Schaffer teilen sie aus
 
 
dieses Jahr sind die Kringel echt groß
de Kinners högen sich eins
 
 
knackig im Biss
das gefällt Jochen Heß
 
 
das Frühstüvck nähert sich dem Ende
letzte Braunbierlage
 
 
was für ein schöner Stecknitzfahrerleuchter
Ick drink di to....
 
 
Andre Marx ist voll im Braunbiersoll
das ist meine 3. Kringelhöge
 
 
last order für die Lauenburger
die Schaffer sammeln die Frühstücksreste ein
 
 
sie finden z.T. wieder Verwendung an der Kaffeetafel im Gewölbe
warum so finster....?
 
 
das Polizeiorchester : Tuba
Trompeten
 
 
il dirigente
"Feuert los...."
 
 
die einzige Lady im Saal (mit Lizenz)
was sollen wir jetzt spielen ?
 
 
de Mann anns Schlachzoich
Soloooo
 
 
Nicht Zwietracht störe unsere Eintracht
Harmonie breitet sich aus
 
 
ich nehm mal den Krummesser Korn an unseren Tisch mit
Piraten-Ohrring ?
 
 
so nun aber langsam Schluss mit Bier....
wo ist der Rumgrog?
 
 
der Grog ist da in handlichen Schälchen
die 5 Bruhns-"Brothers"
 
 
Ich kann zwei Pfeifen auf einmal rauchen
Singen ist angesagt. Das Schleswig-Holsteinlied und
 
 
und das Lübecklied und andere..
Steht mir gut, die Traditionspfeife
 
 
5 mal anzünden und schon brennt der Tabak (Stifter : Herr Bartelson)
die Schaffer kriegen auch einen Lütten aus der Terrine
 
 
na denn Prost
Schaffer Benno Crisp ist jetzt exakt 25 Jahre dabei
 
 
zwei gestandene Raucher, mit Qualm
und ohne
 
 
naaaa, de hett ook schon nen Lütten intussssss...
Kerzen auf Abwegen
 
 
hoch die Tasse mit Grog
Schaffer Bruhns, tischseitig illuminiert
 
 
warum stehn den alle ....
...und applaudieren??
 
 
das berühmte Trompetensolo steht an
darauf nehmen wir noch einen
 
 
Willy Bruhns (links) seit über 60 Jahre ist er dabei
ich mag nich mehr
 
 
jung und alt
alt und alt
 
 
Kannst du das noch mal wiederholen?
So ein Leuchter als Bildrahmen schmückt doch ungemein
 
 
Jungschaffer
die zwei waren doch schon mal gemeinsam auf dem Bild
 
 
elegant, elegant....
Herr Sünnenwold im Gespräch
 
 
Schaffer Rainer Bruhns
Ältermann Hartmut Haase
 
 
einen kriegen wir noch und dann gehen wir
Schweizer Messer der besonderen Art und Widmung
 
 
so alle raus : 15.00 Uhr - jetzt wird abgeräumt
kleines Absackerbier im Foyer
 
 
die Ladies an der Garderobe
Entspannung auch für die Schaffer
 
 
ab ins Gewölbe
die Damen haben wieder Kaffee, Kuchen und Brötchen bereit
 
 
letzte Gespräche
ohne Alkohol
 
 
es leert sich
nur die Harten harren aus
 

 
Freude pur
ab nach Lauenburg im Sammeltaxi
   
 
Zwei Gedichte aus dem Jahre 1902 über die Stecknitzfahrer
 
verlesen vom Ältermann Hartmut Haase
 

Wenn ik kam na Lübeck rin, Ward so mollig mi to Sinn,
Denn dor wahnt de Stecknitzfohrer in ehrer ort, De se brav und treu bewohrt.
Kringelhöch ward fiert na traditoneller ort . Dat is Stecknitzfohrers Wark;
Weisheit hätt mit Kraft sick poort, Dat ligt an ehr Schippers ort.
Börgerfliet un egen Kraft, Hätt seh to Ehr un Ansehn schafft.

 

Vör 650 und noch etlichen Johren -  Ik bün mi doröwer in kloren - Dor wören in Lübeck Geschlechter to gang, De liebig und dächtig und gornich bang. Dat wör de Stecknitzfohrer Gill, bi ehr herscht nur de ene Will, ton sailen und treideln up und dal. Deen neegebuten Stecknitzkanal. De enen nennten sick Fehling und Westfehling,  Se rakerten för ehr paar Dreling. Ehr Heimat wöhr ursprünglich Westfahlen, Doch wör dor bülütten nichts mehr watt to halen.  Da trekten se üm nah uns Waterkant, Und nehmen den´n kramm so recht in de Hand. De Stallbohms und Hemanns, de Stühff´s, de Bruhns und de Haasen
De deten in´t  sülwige Horn bald blasen. Und enn von de Timm´s, dat is dat Best,
is mit Kolumbus nach Amerika west, und wenn Du hüt mol denn olen Timm sühßt,
Denn nenn em Kolumbus, sallt sehn, he grüßt. So föhrten se all ehr Scheppen hin und her
Und bröchten de Gill bald to hohe Ehr. Und köm denn de Winter mit Is und mit Küll,
Dann güngen de Schippers nich üver den Süll. Man blot mal mit ünner, wenn gode Frünn
Sick im Amtshus bim stiefen Grog infünn. Denn gev dat ok en lustig Palaver, denn bi dat Getränk, stickt en oft de Hafer. Und jedet Johr im Januar, denn hallen de Stecknitzfohrer ehr Böker vör. Und nadem wen all in Ordnung wör, Dann ging dat los mit de Kringelhög.
Dor kämen de Gäst vun nah und fern, Denn Kringelhög fiern deit jeder gern,
En jeder spendier sin Fretpaket;   De Schaffers wetten vun all´ns Besched.
Und dann wart schmaust un dat na Noten, Manch enner leckt sich heemlich de poten.
De ganze Tafel wer üverladen, Mit Gulasch, Isbehn, Hackfleesch un Braden.
De Zinnern Kröss mit Brunbeer füllt, Hät männig Enn denn Döss ok stillt.
Und wöhr denn Magen dat sehr genehm, geewt ok dorto enn goden  Köm.
-Ik trink di to Johann – Dat do –  Ick mach nich mehr – lang mi mol her –
So geiht de Krog vun Mund to Mund, Und mokt in enenfort de Rund.
Dann kamt de Piepen un de Grog, is dat to warm, treck ut den Rock. Und strahlt nun op den Tisch de Lichter, Süht man nur fröhliche Gesichter. Un wenn dat Fröhstück nun laten,
Dann geiht dat dörch de ollen Straten, Un wo de Kaffeekann deit winken, Enen finen Mocca noch to drinken.  De Schipperfrugens, vull in Staat,  sind för de Gäest all längst parat.
Und enen Korv dörf man nich gewen, Denn sünnsten kann man wat belewen.

 
 
 
Seite schließen : Klicken Sie auf die Graphik rechts