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Am 15. August 1897 konnte Eröffnung der Eisenbahnstrecke Hagenow - Bad Oldesloe gefeiert werden. Kaiser Wilhelm II persönlich gab sich die Ehre, den Streckenabschnitt zwischen Zarrentin und Berkenthin nach Oldesloe der Preußischen Staatsbahn zu übergeben. Und weil diese neue Zugverbindung über Ratzeburg, Bad Oldesloe und Neumünster mit 154 km tatsächlich gut 25 km kürzer war als die beiden anderen Alternativen zwischen Hagenow und Kiel, nahm der Kaiser seitdem immer den Weg durch Hollenbek und Schmilau, wenn er von der Reichshauptstadt zum sog. "Reichskriegshafen", z.B. zur Kieler Woche, reisen wollte. So kam die Strecke auch zu ihrem Namen "Kaiserbahn".
So ein Sonderzug wie der des Kaisers brachte natürlich den ganzen Fahrplan durcheinander, aber auch Aufregung in das ansonsten eher beschauliche Leben auf dem Lande: An den drei, vier Tagen, an denen seine Majestät hier unterwegs war, wurden die Bahnhöfe herausgeputzt und geschmückt, das ganze Dorf war auf den Beinen, um vom Bahnsteig aus dem Kaiser zuzuwinken. Einmal soll er in Schmilau sogar ausgestiegen sein, um sich mit dem adligen Gutsbesitzer v. Treuenfels aus Althorst zu treffen. Neben den beiden Fernreisezügen, die die Strecke täglich befuhren, aber nur in den größeren Städten wie Bad Oldesloe, Lübeck oder Wittenburg hielten, verkehrten an den Werktagen Personen- und vor allem Güterzüge auf dieser Strecke. In der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts rollten fahrplanmäßig an die 60 Züge am Tag durch die Bahnhöfe Hollenbek und Schmilau! Die Bedeutung dieser Strecke kann man wohl am ehesten nachvollziehen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass in diesen Tagen die Bahn generell für die Organisation des täglichen Lebens eine wichtige Rolle spielte. Autos besaßen damals nur 1-2 Personen im Dorf, man ging hauptsächlich zu Fuß von A nach B, alle Waren, angefangen von Lebensmitteln, über Brenn- und Baumaterial (Holz, Kohlen, Ziegel...) bis hin zur Post wurden per Pferdefuhrwerk transportiert ... oder eben per Bahn.
Am 29.09.1962 wurde der Personenverkehr und am 31.08.1971 der Güterverkehr eingestellt. Im Januar 1985 wurde dann die Berkenthiner Eisenbahnbrücke über den Elbe-Lübeck-Kanal gesprengt und abgerissen und die Schienen auf der Bahntrasse wurden entfernt.
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